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Arbeitssucht

Wenn man keine “Auszeit” kennt

Kennen Sie das auch? Man arbeitet und arbeitet, aber die To-do-Liste wird nicht kürzer!

Viele Menschen haben einen hohen Anspruch an sich selbst, wollen im Job erfolgreich sein und verfolgen dafür ehrgeizig ihre Ziele. Die Anerkennung für erbrachte Leistungen fühlt sich gut und man arbeitet mehr und mehr dafür.

Wenn die Arbeit jedoch das ganze Leben bestimmt und es kaum noch Platz für Freunde, Familie und andere Tätigkeiten gibt, deutet dies möglicherweise auf ein exzessives Arbeitsverhalten hin.

Durch unsere Beratungsangebote können Betroffene wieder zurück zu einer angemessenen Work-Life-Balance gelangen.

Was ist Arbeitssucht?

Genau wie bei anderen Verhaltenssüchten, muss bei der Arbeitssucht ebenfalls die „Dosis“ ständig erhöht werden. Das süchtige Verhalten betrifft dabei das Arbeiten, das sich auf erwerbsmäßige und nicht erwerbmäßige Tätigkeiten beziehen kann.

Pausen werden immer kürzer, oder finden kaum noch statt. Manchmal wird daher auch von einer Erholungsunfähigkeit gesprochen. Die Gedanken kreisen fast nur noch um die Arbeit, die einen immer größeren Platz im Leben der Betroffenen einnimmt.

Aber auch das Gegenteil kann bei Arbeitssucht eintreten: wenn Arbeit aus übertriebenem Perfektionismus und Angst vor Misserfolg ständig aufgeschoben oder ganz vermieden wird.

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Woran erkennt man Arbeitssucht?

Arbeitssucht äußert sich in einer Reihe von Merkmalen, die von Mensch zu Mensch verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.

Ob jemand arbeitssüchtig ist, lässt sich anhand von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensauffälligkeiten erkennen, sowie an bestimmten psychischen und physischen Symptomen.

Je mehr davon bei einer Person feststellbar sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person von Arbeitssucht betroffen ist.

Wichtige Merkmale von Arbeitssucht können sein:

  • PERSÖNLICHKEIT: Die betroffene Person...

    • hat hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Leistungen.
    • kann Arbeit nur schwer an andere delegieren.

  • VERHALTEN: Die betroffene Person...

     

    • kann kaum noch an etwas anderes denken als an Arbeit.
    • kann auch nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub schlecht abschalten.
    • arbeitet aus einem inneren Zwang heraus, den sie nicht kontrollieren kann.
    • hat Schwierigkeiten, die Arbeit zu unterbrechen oder abzubrechen
      vernachlässigt frühere Interessen, Hobbys und ihr soziales Umfeld (Partner, Familie, Freunde).
  • PSYCHE & KÖRPER: Die betroffene Person...

    • fühlt sich wie im Rausch, wenn sie arbeitet.
    • muss mehr und mehr tun, um dieses Gefühl zu erreichen.
    • hat Entzugserscheinungen (Schweißausbrüche, Herzrasen, Atemnot), wenn sie nicht arbeitet.
    • fühlt sich unglücklich, verzweifelt oder hat Schuldgefühle, wenn sie nicht arbeitet.

Woran erkenne ich, ob ich arbeitssüchtig bin?

Unser Selbsttest hilft Ihnen dabei, herauszufinden, ob Sie suchtgefährdet oder möglicherweise bereits arbeitssüchtig sind.

Mögliche Folgen der Arbeitssucht

Wenn Arbeit das ganze Leben eines Menschen bestimmt, kann dies negative Auswirkungen haben auf...

  • ...den Körper:

    z. B. Schlafstörungen, hoher Blutdruck, Herzbeschwerden, Kopfschmerzen, Tinnitus, chronische Müdigkeit, Magengeschwüre, Alkohol-, Tabletten- und Nikotinmissbrauch.

  • ...die Seele:

    emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung, gepaart mit reduzierter Leistungsfähigkeit und dem Gefühl, gedanklich nicht mehr abschalten zu können („Burnout“); verminderte Konzentrationsfähigkeit, Energielosigkeit, Angstzustände, Grübeln, Selbstmordgedanken oder sogar Suizidversuche.

  • ...das soziale Leben:

    Frühverrentung, häufiger Streit und Partnerschaftsprobleme, Vernachlässigung der familiären Pflichten und des sozialen Umfeldes.

Wer kann arbeitssüchtig werden?

Arbeitssucht kann grundsätzlich jeden Menschen betreffen. Ein erhöhtes Risiko, besteht für Personen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstruktur, sowie unter beruflichen Rahmenbedingungen, bei denen keine klaren Grenzen zwischen Arbeiten und Nicht-arbeiten bestehen und kein ausreichendes Gleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und Ressourcen fehlt.

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Ein erhöhtes Risiko ist auch für bestimmte Berufsgruppen bekannt, wie z.B.

  • Selbstständige
  • Journalisten
  • Manager
  • Menschen ohne feste Arbeitszeiten und/oder festem Arbeitsplatz

Arbeitssucht kann Männer und Frauen gleichermaßen betreffen. Sie tritt überwiegend in der Erwerbsarbeit auf, aber auch bei Hausfrauen, Studenten und Rentnern kann eine Arbeitssucht auftreten.

Was sind die Ursachen von Arbeitssucht?

Für die Entstehung einer Arbeitssucht spielen sowohl die Persönlichkeit der betroffenen Person als auch ihre individuelle Lerngeschichte eine Rolle.

Arbeitssüchtige Menschen sind meist sehr leistungsorientiert, haben aber oft ein geringes Selbstwertgefühl.

  • Leben in einer Leistungsgesellschaft

    Die Globalisierung sorgt für einen immer größer werdenden Konkurrenzkampf, den Unternehmen oft an ihre Mitarbeiter weitergeben. Viele Menschen haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Das bekannte Arbeitsmotto "Nur wer etwas leistet, ist auch etwas wert" kann zu Stress und einem ungesunden Arbeitsverhalten führen.

  • Arbeitssucht entsteht durch eine Art Lernprozess

    Ein Verhalten, das positive Auswirkungen hat und zu Wohlbefinden führt, wird genau deshalb immer wieder wiederholt. Wenn durch übermäßige Arbeit aber auch negative Gefühle und Gedanken regelmäßig erfolgreich verdrängt werden können, trägt dies zum Lernprozess bei.

  • Die Familie als Vorbild für das eigene Leben

    Manche Betroffenen haben das exzessive Arbeitsverhalten auch schon als kleine Kinder bei ihren Eltern beobachtet und später selbst übernommen.

Was kann ich gegen meine Arbeitssucht tun?

Im Vordergrund steht wie bei jeder Sucht die Hilfe von außen. Sie kann innerhalb einer Selbsthilfegruppe, aber auch in Form einer professionellen Therapie (individuell oder Gruppentherapie) erfolgen.

Haben Sie persönliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Ihrem Arbeitsverhalten? Oder sind Sie Angehörige(r), Lebenspartner(in), Freund(in) eines suchtgefährdeten Menschen und wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen?

Wir bieten eine kostenlose & anonyme Beratung und Therapie bei Arbeitssucht und dysfunktionalem sowie pathologischem Arbeitsverhalten.

Gern vermitteln wir auch den Kontakt zu Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige.

FAQ:

In der heutigen Leistungsgesellschaft ist es besonders wichtig, auf seine mentale Gesundheit zu achten, um keinen Burnout zu bekommen. Daher sollte jeder Mensch seine eigene Leistungsfähigkeit kennen und mit Ruhemomenten und Freizeit in Einklang bringen können.

Beratungsgespräche können dabei helfen herauszufinden, ob man das eigene Arbeitsverhalten verändern sollte, um keine gesundheitlichen Folgen befürchten zu müssen.

Steckt man durch die Arbeitssucht bereits in einer Abwärtsspirale, ist es wichtig zu handeln, um Folgeerkrankungen wie Depression, Burnout und/oder Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen. 

Anders als bei anderen Süchten kann man das Objekt der Sucht, also die Arbeit, nicht vermeiden. Mit einer professionellen Beratung können Betroffene jedoch lernen, wie Sie wieder eine ausgeglichene "Work-Life-Balance" erlangen können, Strategien erlangen, wie man eine gesunde Distanz zur Arbeit entwickeln kann, und mit Hilfe von Entspannungsverfahren das innere Stressniveau senken.      

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